Wie fühlt man sich, nach einer Geschlechtsoperation?
Ein Beitrag von Christin Löhner
Hmm… das ist gar nicht so einfach zu erklären und vermutlich muss ich dazu etwas weiter ausholen.
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Diese Antwort enthält unzensierte Bilder eines Ergebnisses einer genitalangleichenden Operation, sowie unzensierte Bilder einer (Neo-)Vagina! Wenn Du solche Bilder nicht sehen möchtest, solltest Du nicht weiter lesen!
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Meine erste, geschlechtsangleichende Operation (von 3) hatte ich im Januar 2018. Das war die Operation, bei der mir mein Penis zu einer wunderschönen Vagina „umgebaut“ wurde.
Dies ist mein „Ausgangsmaterial“:

Das Tatto habe ich mir selbst gestochen, als ich ungefähr 19 war. Das war damals mein letzter Versuch, das Teil irgendwie zu akzeptieren, deshalb habe ich da „LOVE ME“ drauf tätowiert. Hat natürlich nicht geholfen…
Ich war aufgeregt… ohja ich war sehr aufgeregt. Ich hatte absolut keine Angst, nicht im Geringsten. Ich wusste von den Risiken dieser Operation:
- Thrombosen
- Wundheilungsstörung
- Fibrosen
- Die Narkose an sich, bei über 6 Stunden Operation
- Der Verlust von Empfindungen
- Nervenschäden
- Verlust der Orgasmusfähigkeit
- Furchtbare Schmerzen
- Monate langer Ausfall von der Arbeit
- etc… pp…
Und trotzdem sehnte ich es mir herbei! Ich sehnte es mir so sehr herbei, dass ich vor Aufregung schon Monate vorher Magenkrämpfe hatte und nicht schlafen konnte.
Und dann war es soweit… Ich kam am 21. Januar 2018 in der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen (Heute Dr. Lubos Kliniken) an. Es dauerte nur eine kurze Zeit, bis ich aufgenommen wurde und mein Zimmer auf Station 1 (1.112a) beziehen konnte.

Fussel machte es sich umgehend auf dem noch freien Bett bequem, während mir Schwester Anna noch einen ganzen Haufen Formulare und Fragebögen überbrachte, die ich noch ausfüllen sollte.
Hierbei handelte es sich um allerlei Fragen zu meinem Gesundheitszustand, ob ich Medikamente nehmen würde, ob ich Depressiv sei, und so weiter.

Außerdem brachte sie mir eine Flasche und drei Beutel mit einem Pulver. „KLEAN-PREP“ stand da mit großen Buchstaben drauf. Eine Erklärung folgte sogleich:
Ich sollte einen Beutel in die Flasche füllen und dann mit handwarmen Wasser ganz auffüllen. Dann die Flasche schütteln, bis das Pulver sich vollständig aufgelöst hat. Diese Mixtur sollte ich im Laufe des Abends trinken, allerdings nicht nur eine Flasche, sondern mindestens zwei ganze Flaschen davon, also mindestens 2 Liter von dem Zeug.
Das ist ein Abführmittel, das mich dann im Laufe des Abends wohl vollständig auf- und ausräumen sollte. Ansonsten durfte ich für den Rest des Abends nur noch Kamillentee zusätzlich trinken, oder eine warme, sehr, sehr dünne Brühe.
Also begann ich dann mit der Prozedur, nachdem ich mich von Michelle, meiner Frau, verabschiedet hatte, die dann kurz darauf wieder nach Hause aufbrach.
Gleichzeitig schloss ich dann meinen Laptop an und begann schon mal, in Erwartung alle 5 Minuten aufs Klo rennen zu müssen, mit dem Schreiben eines Beitrags in meinem Blog – Pustekuchen… es fing schnell an, im Magen und im Darm zu rumoren, ich glaubte, der sprach russisch mit mir. Aber von unglaublichem Drang aufs Klo zu müssen, keine Spur.
Zwischendurch kam dann gegen 17:30 die Narkoseärztin und klärte mich auf, was die Anästhesie anging und gegen 18:30 war dann die Assistenzarztin da, untersuchte das „Ausgangsmaterial“ und erzählte mir noch einmal ganz genau was ich eh schon seit vielen Jahren wusste: Wie die OP ablaufen wird und welch Risiken es gibt.
Schließlich begann dann doch das aufs Klo rennen und es räumte mch richtig aus!
Am Morgen des 22. Januar 2018 sollte ich dann direkt als Erste, schon um 08:00 Uhr dran kommen. Ich wachte gegen 05:30 Uhr auf und konnte nicht mehr schlafen. Natürlich gab es dann auch kein Frühstück für mich, da ich nüchtern in den OP musste. Da ich am Samstag Abend das letzte Mal etwas gegessen hatte, knurrte mein Magen ordentlich, aber so war ich wenigstens definitiv nüchtern.
Gegen 06:00 Uhr kam dann die Schwester rein und brachte mir dieses schicke OP-Hemdchen und dieses überaus kleidsame Netzhöschen, die ich anziehen sollte. Da es ja noch fast zwei Stunden bis zur OP waren, ließ ich mir damit aber noch Zeit.
Ich war die Ruhe in Person. Sicher wusste ich, dass mir eine schwere Operation bevorstand, aber irgendwie hatte ich es immer noch nicht so ganz realisiert. Sicher war ich nervös – von Angst überhaupt keine Spur – aber ich war längst nicht so nervös, wie ich erwartet hatte.
Um 07:30 war ich dann fertig umgezogen, als die Schwestern herein kamen und mich aus dem Zimmer schoben. Es ging zum Aufzug, mit dem wir dann hinunter in den Keller fuhren. Dort im Vorbereitungsraum angekommen, fragte mich die Narkose-Ärztin, ob ich wirklich nüchtern sei, was ich ihr bestätigte.
Generell kam mir der Morgen, als ich von den Schwestern eingesammelt wurde und in den Vorbereitungsraum geschoben wurde, schon so ein wenig wie am Fließband vor. Man redete kaum mit mir und alle waren recht distanziert.
Erst im Vorbereitungsraum selbst, als ich da so auf diesem Tisch lag, die Arme wie Jesus am Kreuz von mir gestreckt, wurde mir plötzlich, schlagartig bewusst, was jetzt gleich passieren würde! Schlagartig – urplötzlich – schossen mir die Tränen in die Augen! Ich begann zu heulen, wie ich noch nie in meinem Leben geheult hatte!
Nicht weil ich Angst hatte! Sondern einzig, weil ich wusste, jetzt bin ich gleich dieses vermaledeite Ding los und ich bekomme eine wunderschöne Vagina! Jetzt bin ich gleich endlich ganz die Frau, die ich eigentlich schon immer war!
Die Narkose-Ärztin stand neben mir und schloss mich an ihre Geräte an. Als sie bemerkte, wie ich plötzlich anfing vor Aufregung zu zittern und weinte, wie ein Schlosshund, kam sie zu mir, streichelte mir über die Stirn und beruhigte mich. Ich wollte ich sagen, dass alles gut sei und ich mich einfach nur freute, aber ich konnte es nicht.
Sie erklärte mir sehr genau, was sie dann gerade tat und wie es sich für mich anfühlen sollte. Irgendwann sagte sie dann, ich sollte von 10 auf 0 zählen und hielt mir eine Beatmungsmaske vors Gesicht. Gleichzeitig ließ sie dann das Narkosemittel durch den Tropf einlaufen. Ich war topfit und starrte nur die Decke an. Ich begann zu zählen und kam wohl gerade mal bis 8… Und urplötzlich, ohne jegliche Vorwarnung wachte ich 6 Stunden später im Aufwachraum wieder auf. Es war für mich, als hätte ich nur geblinzelt…
Ich dachte zuerst, ich sei noch in der Vorbereitung vor der OP, doch dann fiel mir auf, das sich die Decke über mir verändert hatte.
Im Vorfeld hatte mir am Sonntag nachmittag die Narkose-Ärztin erklärt, wie es sich anfühlen wird, wenn man wieder wach wird. Der Körper wehrt sich normal ein wenig dagegen, man bekommt Schüttelfrost und ist erschlagen von allem. Doch als ich da nach 6 Stunden Operation plötzlich wieder wach wurde, war ich genau so topfit wie vor der OP. Es ging mir hervorragend, ich hatte keine Schmerzen und mir war auch nicht kalt oder Dergleichen. Ich war einfach sofort wach.
Es dauerte dann auch keine Viertelstunde, bis ich wieder aus dem Aufwachraum in mein Zimmer geschoben wurde. Es war so gegen 14 Uhr, als ich topfit in meinem Zimmer ankam und dann direkt erst einmal meiner Lebensgefährtin Michelle geschrieben hatte, das es mir gut geht und ich wieder „da“ sei.
Etwas später, etwa eine Stunde nachdem ich wieder in mein Zimmer geschoben worden war, postete ich das erste Bild auf Instagram und Facebook. Und etwa 10 Minuten später machte ich schon das Live-Video auf Facebook.

Mir ging es hervorragend, ich fühlte mich sehr gut, fit und schmerzfrei.
Heute weiß ich von diesem Tag nach der OP nichts mehr. Ich weiß nicht mehr, dass ich ein Live-Video auf FB gemacht hatte und war einige Tage später erschrocken, wie fertig ich da aussah.
Die folgende Nacht war… durchwachsen. Die Schmerzen kamen dann doch noch. Ich hatte natürlich Schmerzmittel bekommen und jedes Mal wenn ich erneut nach Schmerzmittel fragte, bekam ich auch welches. Trotzdem bin ich mindestens alle zwei Stunden wach geworden und hatte dann Schwierigkeiten wieder einzuschlafen.
Irgendwie war die Nacht dann aber auch überstanden und es gab Frühstück. Kurz darauf, gegen 08:00 Uhr, kam dann mein persönlicher Held, Dr. Oliver Markovsky, der mich operiert hatte, mit einer Traube von weiteren Ärzten und angehenden Ärzten herein. Es war die morgendliche Visite.
Dr. Markovsky sagte dann zu mir, ich solle bitte sehr, sehr langsam tun, dürfe aber gerne aufstehen und laufen.
Also tat ich, wie mein Arzt mir gesagt hatte und schwang mich vorsichtig und langsam aus dem Bett nachdem die Traube an Ärzten mein Zimmer wieder verlassen hatte.
Ich fühlte mich sehr gut und stabil, ja hätte sogar Bäume ausreißen können und so zog ich mir meinen Bademantel an und verließ langsam und vorsichtig mein Zimmer. Mir ging es wirklich gut und sogar mein Kreislauf war stabil. Ich ging einige Male den Krankenhausflur auf und ab, hin und her, bis ich mir sicher war, das ich nicht umkippen würde.
Dann schnappte ich mir eine Zigarette und ging genau so langsam und vorsichtig wie zuvor Richtung Cafeteria und Terrasse, wo der Raucherbereich ist.
Dort auf der Terrasse standen schon einige Leute beim Rauchen und es war ein großes, freundliches Hallo, als ich dort ankam. Ich zündete mir die Zigarette an und nahm einen Zug. Ich nahm einen zweiten Zug….
Und dann merkte ich, wie in mir alles anfing zu kribbeln und wie mir langsam unglaublich schlecht wurde. Ich stütze mich an einer der Säulen dort ab und sagte noch: „Mir wird auf einmal ganz schlecht“. Und im nächsten Moment wachte ich auf dem Boden liegend auf und wie sich ungefähr fünf oder sechs Leute rührend um mich kümmerten.
Tja, Übermut tut selten gut sagt man ja. In diesem Fall war ich wohl etwas zu voreilig mit meinem Kreislauf so kurz nach der OP und dem ersten Aufstehen danach. Ergo: Wer auch immer nach mir solch eine oder Ähnlich schwere OP hat, bitte, bitte mach langsam. Lauf erst mal einige Stunden hin und her und stabilisiere Deinen Kreislauf, bevor Du Dich an solch eine Aktion mit der ersten Zigarette danach wagst. Am besten warte noch mindestens einen Tag mit der ersten Zigarette.
Die folgenden Tage waren ziemlich langweilig für mich.
Vier Tage nach der OP kam der Verband ab und der Stent raus, der als Platzhalter in der Vagina platziert wurde.

Ich habe damals dann sofort dieses Bild gemacht………
Nun… Als ich sah, wie das da unten aussieht, so kurz nach der OP und endlich ohne Verband…. ich habe direkt wieder angefangen zu weinen vor Glück und Freude! Ich war so glücklich, das kann sich kein Mensch vorstellen, der das nicht selbst durchgemacht hat!
Bitte bedenke bei diesen Fotos: Dies war die erste von drei Operationen! Die erste Operation gilt als Vorbereitende Operation. Die Kosmetik, also die inneren und äußeren Schamlippen, Klitorishäubchen, etc… das alles kommt erst mit der zweiten Operation. Ganz unten füge ich noch Bilder an, wie es nach den letzten Operationen und wie es jetzt aktuell, drei Jahre danach aussieht.
Ich war so verdammt glücklich!
Nun, ich blieb insgesamt 14 Tage im krankenhaus und konnte nach insgesamt fünf Wochen nach der Operation wieder völlig problemlos und schmerzfrei arbeiten gehen.
Alles ist wunderbar abgeheilt und es gab keinerlei Komplikationen. Sowohl die Orgasmusfähigkeit, als auch alle anderen Empfindungen blieben mir erhalten. Meine Vagina ist unglaublich berührungsempfindlich.
Die zweite Operation war dann im August 2018. Das Ergebnis danach sah dann so aus:

Damals schon, konnte ich mit meiner Vagina wunderschönen sex machen und ich genieße es so sehr!
Meinen Penis hatte ich immer nur als notwendiges Werkzeug angesehen um andere zu befriedigen und glücklich zu machen. Heute genieße ich den Sex selbst auch, mit endlich dem richtigen Geschlechtsteil!
Das letzte Bild das ich hier heute zeige ist meine Vagina wie sie heute aussieht. Dies ist ein echtes Kunstwerk und ich bin so stolz, dankbar und glücklich, diesen Weg gegangen zu sein.

Viele wissen inzwischen, dass ich heute unter anderem auch als Sexworkerin arbeite. Ja, ich bin eine Prostituierte und ich genieße es jede Minute! Ich genieße jede einzelne Berühung, jeden Sex, jeden Schwanz der in sie eintaucht und mich zum Orgasmus treibt!
Wie fühlt man sich, nach einer Geschlechtsoperation, fragst du?
Angekommen! Glücklich! Zufrieden! Stolz!
Ich fühle mich endlich, als mich selbst! Ich bin endlich die Frau, die ich immer schon war!
Ja, ich weiß, ein Genital macht kein Geschlecht. Es gibt auch Frauen mit Penis und Männer mit Vagina.
Aber für mich war es immens wichtig, endlich eine Vagina zu haben, statt einen Penis. Denn für mich persönlich war ich nur vollständig und ganz die Frau, wenn ich eine Vagina habe.
Ich bin super glücklich!
