Bildschirmfoto vom 2020 12 03 07 10 09 - VDGE e.V.

Elliot Page, ein bekannter und gefeierter Hollywood Schauspieler outet sich als transsexuell – Nachrichtenagenturen haben noch immer nicht verstanden, wie eine angemessene Berichterstattung auszusehen hat

Deadnaming, falsche Pronomen, Formulierungen, das sich die Zehennägel aufrollen… Deutsche Medien und Nachrichtenagenturen überschlagen sich, haben aber immer noch nicht verstanden, wie man angemessen über einen Menschen mit geschlechtlicher Variante (Transsexualität) berichtet.

Update: Das RedaktionsNetzwerk Deutschland hat aufgrund der Kritik seinen Artikel geändert! Wir danken dafür!

Elliot Page (33), gefeierter und Oscar nominierter Hollywood-Schauspieler und Filmproduzent[1], bekannt aus Filmen wie Juno, X-Men, Inception, Flatliners und seit 2019 bekannt durch die Netflixserie The Umbrella Academy, outete sich vorgestern, am Dienstag den 1. Dezember, auf Instagram mit einem sehr bewegenden Brief seinen Fans als transsexuell.

Elliot war schon seit langer Zeit die Galeonsfigur der LGBT Community, weil er, damals freilich noch in einer vermeintlich lesbischen Beziehung, nie ein Geheimnis aus seiner Liebe zu einer Frau gemacht hat. Mit seinem Coming Out als geschlechtsvarianter, transsexueller Mann, bestätigt und bekräftigt er seine Vorreiterrolle nochmals.

Elliot schreibt auf Instagram: „Ich fühle mich so glücklich, dies zu schreiben, hier zu sein, an diesem Punkt in meinem Leben angekommen zu sein.“ Der 33-Jährige bedankt sich bei den „unglaublichen Menschen“, die ihn auf seiner Reise unterstützt haben.

Deutsche Medien und Nachrichtenagenturen überschlagen sich seit dem und übertreffen sich gegenseitig mit Artiken zu diesem Thema. Leider allerdings auf sehr negative Art und Weise:

Linus Giese beschwert sich – zu Recht – beim Redaktionsnetzwerk Deutschland über einen besonders schlimmen Artikel:

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Update: Das RedaktionsNetzwerk Deutschland hat aufgrund der Kritik seinen Artikel geändert! Wir danken dafür!

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Selbst große Medienhäuser wie n-tv berichten so falsch darüber, dass sich einem die Zehennägel aufrollen:

Ist es wirklich so schwer, sich ordentlich zu informieren, zu recherieren, bevor man solch einen Stuß schreibt?

Wir hatten einmal vor einiger Zeit einen Presseleitfaden geschrieben. Es wäre wirklich toll, wenn sich manche Medienhäuser, Reporter, Journalisten, diesen einmal zur Brust nehmen würden und entsprechend einprägen würden.

Wir wünschen uns eine Berichterstattung ohne Deadnaming, ohne falsche Pronomen. Akzeptiert doch einfach einmal, was man Euch sagt.

„Ich empfinde überwältigende Dankbarkeit den tollen Menschen gegenüber, die mich entlang meines Weges unterstützt haben. Ich kann kaum in Worte fassen, wie gut es sich anfühlt, mich endlich dafür zu lieben, wie ich bin“, so der Schauspieler. „Ich liebe es, dass ich trans bin, und ich liebe es, queer zu sein.“

Elliot Page auf Twitter: https://twitter.com/TheElliotPage/status/1333820783655837701

Wir wünschen Elliot alles erdenklich Gute und hoffen, dass er nun mit sich glücklich sein kann.

[1] Elliot Page auf der Wikipedia

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