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Kein Folgerezept für die Hormone während der Hormon-Ersatz-Therapie zur Vermeidung von Medikamentenknappheit

SKANDAL! (cl)

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Einer Person mit Variante der Geschlechtsentwicklung (Transsexualität), wurde von einer endokrinologischen Praxis in Köln ihr Folgerezept für ihre Hormone während der Hormon-Ersatz-Therapie verweigert. Als Grund wurde ihr die Einschränkung der Ausgabe auf Medikamente für „wirklich ernste Krankheiten“ und die Vermeidung einer Medikamentenknappheit während der Corona-Pandemie, genannt.

Dieses Vorgehen ist aus mehren Gründen äußerst bedenklich:

  1. Die Corona-Pandemie sorgt vielleicht für Toilettenpapierknappheit aber sicher nicht für eine Medikamentenknappheit. Der COVID-19 Virus wird nicht durch herkömmliche 08/15 Medikamente und schon gar nicht durch Sexualhormone wie Testosteron oder Östrogene besiegt oder geheilt.
  2. Eine COVID-19 Infektion ist sicherlich eine ernst zu nehmende Erkrankung, die jedoch, wie unter Punkt 1 schon genannt, nicht mit herkömmlichen Medikamenten bekämpft werden kann. Eine eventuell entstehende Knappheit von Hormonpräparaten wie Estrogel, Gynokadin Gel oder Testogel, wirkt sich keineswegs auf die Bekämpfung einer COVID-19 Erkrankung aus.
  3. Ernst zu nehmende Erkrankungen die diese Präparate oder Medikamente benötigen, sind Erkrankungen der Sexualhormon produzierenden Organe, Menopausen und – ja, die Hormon-Ersatz-Therapie bei einer Variante der Geschlechtsentwivklung (Transsexualität).
  4. Ein Mensch der sich in der Hormon-Ersatz-Therapie befindet, benötigt seine Hormone dringendst und unbedingt! Insbesondere wenn bereits die geschlechtsangleichenden Operationen stattgefunden haben, droht sonst, bei fehlenden Hormonen Osteoporose! Auch vor den geschlechtsangleichenden Operationen führt ein Hormon-Ungleichgewicht aufgrund fehlender Medikation zu schwersten Depressionen, Selbstmordgedanken und anderen, gleichfalls schwerwiegenden Nebenwirkungen!
  5. Eine Knappheit unserer Hormone gab es auch schon vor der Pandemie! Jedes Jahr wieder kommen die Produzenten oder Lieferanten der Nachfrage nicht mehr hinterher. Daran ändert weder eine Corona-Pandemie etwas, noch das Verweigern der Hormone an einzelne Personen!

Das Verweigern der tatsächlich sogar lebensnotwendigen Hormone während der HET, ist mit nichts zu entschuldigen und höchst fahrlässig!

Selbst eine Corona-Pandemie und damit verbundene Hamsterkäufe – auch von Medikamenten – rechtfertigt das Verweigern dieser Hormone NICHT!

One Comment

  1. Über die wahren Gründe der Verweigerung des Folgerezepts will ich nicht spekulieren, aber der Vorgang ist so weit entfernt von jeder realen Situation und Logik, daß es stinkt. Sexualhormone sind weder knappe Medikamente noch sind sie notwendige Medikamente zur Behandlung einer Covid-19-Erkrankung. Auch nimmt man in dieser Praxis die betroffene Patientin wohl nicht wirklich ernst, weil man ihre HRT als „nicht ernsthaft“ einstuft. Ja, nee, is klar, die macht das nur mal aus einer Laune heraus, so aus Lust und Tollerei. Dazu fallen mir zwei Sachen ein:

    1. Beschwerde an die eigene Krankenkasse und die KV, vielleicht hilft’s ja.
    2. Wechsel der Arztpraxis, am besten zur Hausärztin.

    Ich habe mich schon immer gefragt, wozu die Durchführung der HRT beim Endokrinologen gut sein soll. Da reicht es, wenn das überhaupt nötig ist, einmal vor Beginn der HRT eine Abklärung machen zu lassen. Ansonsten machen die auch nicht mehr, als eine hausärztliche Praxis macht: Gelegentlich die Hormonwerte im Blut per Labor bestimmen lassen und passende Hormone in geeigneter Dosis verschreiben. So mache ich das schon seit Beginn meiner HRT, d.h. seit fast 30 Jahren, und habe beste Erfahrungen damit.

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